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Bio-Identische Hormone

Bio-Identische Hormone

Bei uns werden in den Rezepturen ausschließlich Hormone verwendet, die 100% identisch mit der chemischen Struktur der körpereigenen Hormone sind und daher als bioidentisch oder naturidentisch bezeichnet werden. Sie werden halbsynthetisch hergestellt, das bedeutet, dass Vorläuferstufen aus Pflanzen gewonnen, aufgereinigt und weiterverwendet werden. Aus bestimmten Yamswurzeln (Dioscorae-Arten) wird das Steroidsapogenin Diosgenin und aus der Sojabohne Phytosterole extrahiert. Leider können diese natürlichen Vorstufen nicht in der Leber im menschlichen Körper in Progesteron oder DHEA (Dehydroepiandrosteron, eine Hormonvorstufe) umgewandelt werden, sondern werden im pharmazeutischen Laboren in die für uns wichtigen Hormone umgewandelt. Bioidentisch oder naturidentisch besagt also, dass das Hormon in der Struktur exakt wie im menschlichen Körper vorliegt und nicht etwa, dass es biologisch direkt aus der Pflanze gewonnen wird.

Eine klinisch nachgewiesene Wirksamkeit von pflanzlichen Progesteron-Präparaten oder Yamswurzel-Präparaten gibt es bisher nicht. Wir raten auch dringend von der Selbstmedikation in der der Anwendung der bioidentischen Hormontherapie ab, da durch eine Therapie in das sehr komplexe und fein balancierte körpereigene System eingegriffen wird und ohne ärztliche Begleitung die Gefahr einer Überdosierung gegeben ist. Daher sollte eine Hormon-Behandlung nur mit therapeutischer Begleitung erfolgen sollte, Ihr Arzt oder ihre Ärztin kann regelmäßig Ihre Blutwerte kontrollieren und so die bestmögliche Therapie für Sie entwickeln.

Wir arbeiten seit vielen Jahren mit vielen Frauenärzten und -Ärztinnen sowie der Endokrinologie-Abteilung am UKE zusammen und stellen patientenindividuell die verordneten Rezepturen zeitnah und zuverlässig für Sie her. Die am häufigsten in den von uns angefertigten Rezepturen verwendeten Hormone sind folgende: 

 

Östrogene sind weibliche Hormone, die an der Steuerung des Zyklus beteiligt sind und in der Schwangerschaft eine wichtige Rolle spielen. Sie werden bei Frauen vor allem in den Eierstöcken, aber auch in der Plazenta und der Nebennierenrinde produziert. Das follikelstimulierende Hormon (FSH) der Hypophyse regt die Östrogenbildung an. Östrogene wirken zudem auf Stoffwechsel und Knochenbildung ein. Sie kommen in geringen Mengen ebenso beim Mann vor.

Östrogene – auch Estrogene, abgekürzt E – ist der Oberbegriff für die weiblichen Hormone wie Östron, Östradiol und Östriol. Sie werden im Eierstock, in der Plazenta sowie in der Nebennierenrinde gebildet. Auch beim Mann kommen Östrogene vor. Sie werden zum Beispiel im Hoden produziert. Angeregt wird die Östrogenbildung durch das follikelstimulierende Hormon (FSH) aus dem Hypophysenvorderlappen (= Vorderlappen der Hirnanhangsdrüse).
Östrogene sind an der Steuerung des Menstruationszyklus beteiligt. Sie sorgen dafür, dass der Follikel (unbefruchtetes Ei mit umgebendem Gewebe) im Eierstock heranreift. Unter Östrogeneinfluss verändert sich der Schleimpfropf im Gebärmutterhals zum Zeitpunkt des Eisprungs so, dass die Spermien leichter hindurchwandern können. Östrogene sind beteiligt am Schleimhautaufbau der Gebärmutter und beeinflussen das Wachstum des Brustgewebes.
Östrogene können Wassereinlagerungen im Körper begünstigen. Sie hemmen aber auch den Knochenabbau und erhöhen die Konzentration des sogenannten guten HDL-Cholesterins.
Das "Hauptöstrogen" Östradiol wird sehr schnell in der Leber abgebaut. Daher eignet es sich eher nicht zur Einnahme als Tablette. Die Östrogene der "Pille" sind deshalb chemisch etwas anders aufgebaut als die natürlichen Hormone.

Bei Frauen in der ersten Zyklushälfte beträgt die Blutserum-Konzentration des Östradiols 25 bis  95 ng/l. Während des Eisprungs liegt sie bei 75 bis 570 ng/l, wobei sie in der zweiten Zyklushälfte auf 60 bis 250 ng/l abfällt. Frauen nach den Wechseljahren (Postmenopause) weisen einen Wert von weniger als 45 ng/l auf.

Bei Männern beträgt die Östradiolkonzentration zwischen 12 und 42 ng/l.

Bei Mädchen und Jungen vor dem Eintritt der Pubertät liegen die Östradiolwerte unter 30 ng/l.

Die Östrogene, vor allen Dingen das Östradiol, steigen in der ersten Zyklushälfte an. Kurz vor dem Eisprung ist der Anstieg rasant. Dies bewirkt einen ebenfalls sprunghaften Anstieg des luteinisierenden Hormons (LH). Das LH löst schließlich den Eisprung aus. Die Östrogenkonzentration nimmt schon zu diesem Zeitpunkt wieder rapide ab.

In der Schwangerschaft steigt der Östrogenwert stark an, in dieser Zeit werden die Östrogene Östradiol und Östriol hauptsächlich von der Plazenta produziert. Der Wert erreicht seinen Höchstpunkt zum Ende der Schwangerschaft.

Östrogene werden vor allem in der Leber abgebaut und größtenteils über die Niere ausgeschieden. Erhöhte Östrogenwerte können damit auch bei Leber- und Nierenschädigungen auftreten. Sie können aber auch auf Tumoren mit Östrogenproduktion hinweisen.

Die Östrogenkonzentration fällt schon kurz vor dem Eisprung wieder rapide ab. Zwar gibt es in der zweiten Zyklushälfte noch einmal einen leichten Anstieg, doch dann nimmt die Konzentration weiter ab.

Da die Östrogenproduktion durch das follikelstimulierende Hormon (FSH) aus dem Hypophysenvorderlappen angeregt wird, können die Werte dann zu niedrig sein, wenn eine Funktionsstörung des Organs besteht. Aber auch die Eierstöcke selbst können bei Funktionsstörungen zu wenig Östrogene produzieren.

 

Progesteron ist ein weibliches Geschlechtshormon, das im Eierstock, während der Schwangerschaft in der Plazenta und in geringem Maß in der Nebennierenrinde gebildet wird. Angeregt wird die Produktion im Eierstock durch das luteinisierende Hormon (LH), das aus dem Vorderlappen der Hirnanhangsdrüse (Hypophysenvorderlappen) stammt. Progesteron ist das Hormon, das die Gebärmutter auf die Schwangerschaft vorbereitet und der Aufrechterhaltung der Schwangerschaft dient.

Nach dem Eisprung beginnt die verbliebene Eihülle des Follikels, der sogenannte Gelbkörper, damit, deutlich vermehrt Progesteron zu produzieren. Es sorgt dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut sich entfaltet und stärker durchblutet wird. Damit ist sie gut auf die Einnistung eines befruchteten Eis vorbereitet. Die Körpertemperatur steigt in dieser Zyklusphase messbar an. Studien zufolge fördert Progesteron die Beweglichkeit der Spermien und ihre Fähigkeit, in die Eizelle einzudringen.

Ist die Frau schwanger geworden, produziert der Gelbkörper in den ersten Wochen weiterhin Progesteron. Nach einer Übergangsphase übernimmt die Plazenta diese Aufgabe um die zwölfte Schwangerschaftswoche vollständig.

Ist die Frau jedoch nicht schwanger geworden, bildet sich der Gelbkörper zurück, sodass immer weniger Progesteron produziert wird. Schließlich kommt es zur Menstruation.

In der ersten Zyklushälfte liegt die Progesteronkonzentration im Blutserum bei bis zu 1,4 µg/l. Nach dem Eisprung, in der Lutealphase, beträgt die Konzentration zwischen 3,34 und 25,6 µg/l. Nach der Menopause ist nur noch bis zu 1,00 µg/l nachweisbar.

In der Schwangerschaft sind folgende Werte normal:
1. Drittel: 11,2 bis 90,0 µg/l
2. Drittel: 25,6 bis 89,4 µg/l
3. Drittel: 48,4 bis 422,5 µg/l.

Bei einer sogenannten Corpus-luteum-Insuffizienz zum Beispiel produziert der Gelbkörper zu wenig Progesteron. Mögliche Folgen: Es kann zu Zyklusstörungen, etwa verkürzten Abständen zwischen den Monatsblutungen, kommen. Oder eine gewünschte Schwangerschaft bleibt aus. Es sind verschiedene Ursachen möglich. Manchmal liegen sie zum Beispiel im Gelbkörper selbst oder darin, dass der Hypophysenvorderlappen zu wenig luteinisierendes Hormon produziert.

Eine Gelbkörperschwäche lässt sich nach dem Eisprung durch zwei bis drei Blutentnahmen im Abstand von jeweils drei bis vier Tagen feststellen.

 

 Testosteron ist das wichtigste männliche Geschlechtshormon. Es wird hauptsächlich in den Hoden gebildet. Störungen des Stoffwechsels die Testosteron betreffen, können allerdings nicht nur Männer, sondern auch Frauen betreffen.

Testosteron entsteht in den sogenannten Leydig-Zellen des Hodens. Bei beiden Geschlechtern produzieren zudem die Nebennieren in begrenztem Maße Testosteron. Die Hoden werden von der Hirnanhangsdrüse und dem Hypothalamus im Zwischenhirn gesteuert. Die Hirnanhangsdrüse gibt das follikelstimulierende Hormon (FSH) und das interstitielle zellstimulierende Hormon (ICSH) ins Blut ab. Letzteres ist vor allem für die Testosteronproduktion zuständig, während Ersteres die Bildung der Spermien steuert – mithilfe von Testosteron.

Bei erwachsenen Männern liegt die Gesamt-Testosteronkonzentration im Blutserum bei 2,41 bis 8,27 µg/l. Diese Werte gelten für eine Blutentnahme zwischen acht und zehn Uhr morgens. Am Abend fällt der Testosteronwert um etwa 20 Prozent ab.

Bei Frauen liegt der Testosteronspiegel zwischen dem dritten und fünften Zyklustag bei etwa 0,14 bis 0,76 µg/l. Das Hormon kommt bei der Frau aus der Nebenniere.

Ein sehr kleiner Prozentsatz des Testosterons kreist frei im Blut. Der Rest ist an Eiweiß gebunden, darunter an das sogenannte sexualhormonbindende Globulin (SHBG). Manchmal zieht der Arzt zusätzlich zum Testosterongesamtwert auch den Testosteron/SHBG-Quotienten, der das biologisch wirksame, freie Testosteron abbildet, zur Beurteilung heran.

Der Testosteron/SHBG-Quotient (auch freier Androgen-Index genannt) liegt bei Männern bei 7 bis 100 Prozent (altersabhängig) und bei Frauen unter 6 Prozent.

Erkrankungen oder bestimmte Störungen der Nebennieren können durch größere Mengen Testosteron im Blut gekennzeichnet sein. Die Auswirkungen sind bei Frauen und Männern beziehungsweise Mädchen und Jungen natürlich unterschiedlich. Bei Jungen/Männern und Mädchen/Frauen kommt es zu Störungen der Sexualentwicklung und -funktionen. Bei Frauen treten im Zuge dessen auch Vermännlichungserscheinungen auf.

Beide Geschlechter können außerdem unter Wachstumsstörungen leiden.

So führt das erblich bedingte adrenogenitale Syndrom (AGS) zum Beispiel dazu, dass die Produktion von Aldosteron und Cortisol in den Nebennieren gestört ist. Stattdessen fällt mehr Testosteron an. Bei Mädchen lässt sich dann unter anderem eine verstärkte Behaarung und eine fehlende Brustentwicklung feststellen. Die Menstruation bleibt aus. Bei Jungen deutet eine verstärkte, vorzeitige Entwicklung von Geschlechtsmerkmalen wie Achsel- und Schambehaarung sowie Bartwuchs auf eine vorgezogene Pubertät hin. Die Keimdrüsen in den Hoden sind aber unreif. Mithin gibt es beim AGS verschiedene Formen und Ausprägungen.

Jüngere Frauen mit Adipositas entwickeln mitunter zystische Veränderungen an den Eierstöcken (polyzystisches Ovarsyndrom, auch PCO-Syndrom genannt). Es finden sich erhöhte Testosteronwerte, die Vermännlichungserscheinungen und weitere Störungen verursachen. An den seltenen, überwiegend gutartigen Keimdrüsentumoren der Eierstöcke (Sertoli-Leydig-Zelltumoren) erkranken ebenfalls meist junge Frauen. Auch diese Tumoren können zu erhöhten Testosteronspiegeln mit den entsprechenden körperlichen Veränderungen führen.

Die Testosteronkonzentration im Serum kann nach längerer körperlicher Arbeit niedriger als gewöhnlich sein. Auch Stress, schwere Erkrankungen, erbliche Störungen, höheres Alter, eine Narkose, Alkohol, Drogen oder bestimmte Medikamente können den Testosteronwert senken.

Tumoren des Hodens, ein Funktionsverlust des Hypophysenvorderlappens sowie erhöhte Prolaktinwerte im Blut können ebenfalls erniedrigte Testosteronspiegel zur Folge haben.

Ein erniedrigter Testosteronwert kann zu einer Feminisierung des Mannes führen. Er entwickelt dann weibliche Züge. Zum Beispiel vergrößert sich aufgrund eines vermehrten Wachstums der Brustdrüsen (Gynäkomastie) das Brustgewebe.

DHEA (Dehydroepiandrosteron) ist ein Steroidhormon und wird vorwiegend in der Nebennierenrinde gebildet. Von allen Steroidhormonen des Menschen zeigt DHEA die höchste Konzentration, aber auch den stärksten Abfall im Laufe des Alterns. Es kann im Alter auf 10% bis 20 % der Konzentration eines jungen Menschen abfallen und wird daher mit einer Vielzahl der Alterungsprozesse kausal in Zusammenhang gebracht. Vor der Menopause werden 50 bis 75 % der Östrogene und nahezu alle männlichen Hormone aus DHEA hergestellt, nach der Menopause auch die Östrogene zu nahezu 100 %.

   DHEA ist pleiotrop, das heißt, es wirkt einerseits selbst direkt an den Zellen, wird aber im Körper auch in weitere aktive Hormone umgewandelt. DHEA ist       Hauptvorläufer der Sexualsteroide (Geschlechtshormone) des Menschen. In der Nebenniere, im Fettgewebe, in Hoden und Eierstöcken werden aus DHEA    männliche und weibliche Geschlechtshormone gebildet, etwa die Androgene Androstendion und Testosteron sowie verschiedene Östrogene.              

         

 

 Norm-Konzentration an DHEA im menschlichen Blut:

  • Männer 20.–50. LJ 1,5–9 ng/ml            
  • Frauen 20.–50. LJ 1,0–8 ng/ml    
  • Kinder 1.–5. LJ 0,2–0,7 ng/ml
  • Kinder 10.–12. LJ 0,22–2,54 ng/ml
  • Kinder 14.–16. LJ 0,42–9,31 ng/ml